Wer sich mit dem Thema Abnehmen beschäftigt, wird früher oder später auf den Begriff "ketogen" stoßen. Die extreme Form der Low Carb Ernährung soll wahre Wunder bei der Gewichtsabnahme bewirken und sogar Krankheiten heilen können. Wir zeigen dir, was hinter der ketogenen Diät steckt.
So funktioniert ketogene Ernährung
Bei einer ketogenen Diät wird der Energiebedarf hauptsächlich über Fette und kaum über Kohlenhydrate gedeckt. Durch den so verursachten Kohlenhydratmangel gerät der Stoffwechsel in die sogenannte “Ketose”. Da der Körper Fett als Energielieferant nutzt, nimmt man ab. Der Vorteil bei dieser Form der Diät ist, dass man kaum Kalorien zählen muss. Allerdings gibt es eine Reihe von Lebensmitteln, auf die man verzichten muss. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass das richtige Gleichgewicht in Bezug auf die Zusammensetzung der Nährstoffverteilung eingehalten wird.
So wird der Energiebedarf bei der ketogenen Diät gedeckt
- Fett: 60 Prozent
- Proteine: 35 Prozent
- Kohlenhydrate: 5 Prozent
Diese Lebensmittel sollten vermieden werden
Da es bei der ketogenen Ernährungsweise darum geht, möglichst auf Kohlennhydrate zu verzichten, gibt es eine Reihe von Lebensmitteln, die vermieden werden sollten.
- Hülsenfrüchte
- Getreide
- Wurzel- und Knollengemüse
- zuckerhaltige Lebensmittel
- Obst
- Trockenfrüchte
- Fertiggerichte und industriell verarbeitete Produkte
- Diätprodukte
- Alkohol
Diese Lebensmittel sind erlaubt
Besonders Lebensmittel, die viel Fett und Protein enthalten, sollten bei einer ketogenen Ernährung in den Speiseplan integriert werden. Dazu zählen vor allem
- Fleisch
- Fisch
- Eier
- Milchprodukte
- Nüsse und Samen (z. B. Mandeln, Walnüsse, Chiasamen, Leinsamen)
- Gemüse
- Gesunde Öle wie Kokosöl, natives Olivenöl, Leinöl
- unverarbeitete Gewürze, Kräuter und naturbelassenes Salz
Ketogene Diät als Therapieverfahren
Nicht nur zum Abnehmen ist die ketogene Ernährungsform gut geeignet. Auch als begleitende, ärztlich überwachte Therapie bei Krankheiten wie Epilepsie, Diabetes und sogar Krebs haben sich bei Studien Erfolge gezeigt. Auch als präventive Behandlung gegen Alzheimer und Multiple Sklerose (MS) sollen bereits Erfolge erzielt worden sein. Denn bei neurologischen Erkrankungen spielt oxidativer Stress eine große Rolle, der durch eine kohlenhydratärmere Ernährung reduziert werden kann.
Ist die ketogene Diät auch für Vegetarier und Veganer geeignet?
Bei der ketogenen Diät wird klassischerweise ein Großteil des Fett- und Proteinbedarfs durch Fleisch, Fisch und Milchprodukte gedeckt. Doch auch Vegetarier und Veganer können sich an diese Ernährungsform heranwagen. Vegetarier haben es hierbei natürlich noch leichter als Veganer, da sie auf Fett und Eiweiß aus Milchprodukten und Eiern zurückgreifen können. Doch auch für Veganer gibt es pflanzliche Lebensmittel, die ausreichend Protein und Fett, dabei aber kaum Kohlenhydrate enthalten. Dazu zählen zum Beispiel
- Sojaprodukte (Tofu, Miso, Sojamehl)
- Hanf (Mehl, Protein, Samen)
- Kokos (Öl, Milch, Mehl)
- Nüsse (vor allem Mandeln, Macadamia und Paranüsse)
- Öl (Olivenöl, Leinöl)
- Avocados
- Pilze (Austernpilze, Champignons)
Wenn du vegetarisch oder vegan lebst und dich ketogen ernähren möchtest, solltest du dich aber unbedingt regelmäßig beim Arzt auf eventuelle Mängel durchchecken lassen.
Rezept für ketogenes Brot
Der Verzicht auf Brot ist bei der ketogenen Diät für viele ein Problem. Doch leckeres Brot ist auch in kohlenhydratarm möglich. Super einfach und lecker ist das “Oopsie-Bread”, für das man keinerlei Mehl braucht:
Zutaten
- 3 Eier
- 120 Gramm Frischkäse
- 1 Prise Salz
- 1/2 Esslöffel gemahlene Flohsamenschalen
- 1/2 Esslöffel Backpulver
Zubereitung
Eiweiß und Eigelb trennen. Eiweiß aufschlagen, bis es fest ist. Eigelb und Frischkäse vermischen und Flohsamenschalen sowie Backpulver untermischen. Dann das Eiweiß in die Eigelb-Frischkäsemasse unterheben. Die Masse in Brownieförmchen füllen und bei 150 Grad ca. 25 Minuten backen.
Oopsie-Bread lässt sich einfach zubereiten und ist für die ketogene Ernährung geeignet.
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