Im Traumkörper-Olymp tummeln sich allerhand Mythen rund ums Abnehmen. Allerdings beinhalten viele Diäten Fehler, die dich daran hindern, dauerhaft abzunehmen. Wir räumen mit weit verbreiteten und hartnäckigen Diät-Mythen auf.
Kohlenhydrate machen dick
In Zeiten der Low Carb Ernährung sind Getreide, Brot, Reis und Nudeln als Dickmacher verpönt. Allerdings sind Vollkornprodukte alles andere als ungesund. Langsame, hochwertige Kohlenhydrate – auch Slow Carbs genannt – halten lange satt, sind reich an B-Vitaminen, Ballaststoffen und Spurenelementen. Sie sind deswegen in Maßen und in Kombination zu Proteinen und reichlich Gemüse erlaubt. Meiden solltest du jedoch leere Kalorien aus Weizenmehl in Pasta und Brot, Pizza, Süßigkeiten, Chips, Kuchen etc.
Richtig abnehmen: Fasten macht schlank
Das Fasten dient der Entlastung des Verdauungssystems. Oft nimmt man beim Fasten aufgrund der geringen Kalorienzufuhr ab, jedoch ist dies nicht als Diät zu verstehen, da der Jojo-Effekt verprogrammiert ist. Vielmehr kann das Fasten als Einstieg in ein gesünderes Leben oder für eine Ernährungsumstellung genutzt werden. Anderes gilt hingegen für das Intervallfasten. Damit wird nämlich eine kleine Fastenperiode in den Alltag integriert und kann so zu einer besseren Ernährung und einer Gewichtsabnahme führen. Intervallfasten haben wir in diesem Artikel ausführlich erklärt: Abends keine Kohlenhydrate
Verbiete dir nicht grundsätzlich alles, um Heißhungerattacken zu vermeiden.
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Süßes ist verboten
Klar, der Zucker in Süßigkeiten hilft nicht beim Abnehmen. Fakt ist jedoch auch, dass man schnell an Motivation verliert oder unter Heißhungerattacken leidet, wenn man sich geliebte Lebensmittel grundsätzlich verbietet. Weitaus besser ist es also, sich ab und zu mal ein Stück Schokolade oder einmal wöchentlich ein Stück Kuchen zu gönnen. So lässt sich die innere Naschkatze befriedigen, ohne direkt zu viel Zucker und Kalorien zu sich zu nehmen.
Lieber häufiger essen
Die einen raten zu vielen kleinen Mahlzeiten, die anderen zu drei Hauptmahlzeiten. Fakt ist, dass der Blutzuckerspiegel nach jeder Mahlzeit ansteigt und so vermehrt Insulin produziert wird. Demnach kann es durchaus hilfreich sein, auf Zwischenmahlzeiten zu verzichten. Ob du letztendlich an Gewicht verlierst, hängt allerdings nicht mit der Anzahl der Mahlzeiten zusammen, sondern damit, wie viele Kalorien du aufgenommen und wie viele Kalorien du durch Bewegung verbrannt hast.
Diesen Unterschied nennt man auch das Kaloriendefizit. Wenn du am Tag weniger Kalorien aufnimmst, als du verbrauchst, nimmst du zwangsläufig ab. Dieses Defizit sollte bei der Entscheidung, wann und wie du isst, immer eine Rolle spielen.
Auch Vegetarier können sich mit Pizza, Chips und Co. ungesund ernähren.
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Vegetarier sind schlank
Allein durch den Verzicht auf Fleisch und Fisch nimmst du nicht zwangsläufig ab, denn auch Pizza und Chips können vegetarisch sein, auch kann Gemüse genauso gut mit Käse überbacken werden. Es gibt also genug Möglichkeiten, sich auch vegetarisch ungesund zu ernähren. Der Grund dafür, dass viele Vegetarier schlank sind, ist vielmehr, dass sie sich meist bewusster ernähren, auf Qualität achten, Sport treiben und unnötige Genussmittel meiden.
Fett kann man weg trainieren
Das funktioniert leider nicht! Während zwar Muskeln gezielt trainiert werden können, verbrennt Fett ganzheitlich. Das bedeutet also, dass du durch Sit-ups nicht gezielt am Bauch abnimmst. Jedoch sind Muskeln der Fettkiller Nummer Eins, weswegen ganzkörperliches Krafttraining dazugehört, wenn du an Fett verlieren möchtest. Das liegt daran, dass mehr Muskeln mehr Energie verbrauchen und du so leichter in das Kaloriendefizit kommst, also gleichzeitig leichter und schneller abnehmen kannst.
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Trennkost macht schlank
„Wissenschaftlich nicht haltbar“, lautet das Urteil der Deutschen Gesellschaft für Ernährung hinsichtlich des Abnehmerfolgs durch Trennkost. Demnach ist es nicht die Trennung von Kohlenhydraten und Eiweißen, die beim Abnehmen hilft, sondern die Gesamtkalorienanzahl. Da die Trennkost jedoch empfiehlt, bei jeder Mahlzeit reichlich Obst und Gemüse anstelle von eben Eiweißen oder Kohlenhydraten zu verzehren, nehmen dennoch viele durch Trennkost ab.
Weniger Kalorien durch mehr Gemüse und Obst.
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Zuckerreduzierte Lebensmittel haben weniger Kalorien
Vorsicht vor versteckten Kalorienfallen! Viele Hersteller ersetzen bei zuckerreduzierten Süßigkeiten den herkömmlichen Zucker durch Stärke, Fruchtzucker und Sirup. Das klingt zwar gesünder, verhindert aber keine Kalorien. Hinzu kommt, dass die Light-Produkte oft weniger satt machen und du deswegen auch mehr davon isst. Hier macht es also viel Sinn, bei manchen Produkten, wie etwa Joghurt oder Käse, zu den normalen Varianten zu greifen und dafür aber weniger zu essen. So hat man den vollen Genuss und trotzdem eine Kalorienzahl, die sich noch im Rahmen hält.
Mein Fazit:
Ganz viele verschiedene Mythen kursieren auch rund ums Frühstück. Für die einen ist ein Frühstück die wichtigste Mahlzeit, die auch dabei hilft, am Tage Kontrolle über den Hunger zu behalten. Für andere ist wiederum der Verzicht auf das Frühstück genau die richtige Methode, um unnütze Kalorien zu meiden. Fakt ist: Jeder Mensch ist unterschiedlich. Während die einen morgens einfach keinen Hunger haben und es locker ein paar Stunden bis zur ersten Nahrungsaufnahme aushalten, leiden die anderen unter Heißhungerattacken, wenn sie aufs Frühstück verzichten. Es macht keinen Sinn, zu essen, wenn du keinen Hunger hast und später zu merken, dass du bereits deutlich über deinem Kalorien-Soll liegst. Auch bringt es nichts, morgens nichts zu essen und dir dann vor lauter Hunger Kekse vor dem PC in den Mund zu schieben. Egal, ob mit Frühstück oder ohne: Entscheidend ist immer die Kalorienzufuhr.