Wer an kleine Snacks denkt, dem kommt direkt Antipasti in den Sinn. Für die italienischen Appetithappen gibt’s hier Rezepte und Tipps für die Zubereitung.
Italien ist ein Land voller kulinarischer Erlebnisse. Egal ob Herzhaftes, wie Pizza und Pasta oder Süßes, wie Tiramisu oder Panna Cotta. Die Italiener schwören auf ihre Kultur und zelebrieren ein Essen viel mehr, als wir es hierzulande tun. Ihr Abendessen besteht beispielsweise meist aus mehreren Gängen, die alle nicht sehr groß, dafür aber umso schmackhafter sind. Der erste dieser Gänge ist dabei das Antipasto, im Plural Antipasti.
Schmecken wunderbar: gefüllte Kirschtomaten.
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Diese kleinen Häppchen werden immer in einer Auswahl serviert, was auch erklärt, warum uns der Begriff Antipasti geläufiger ist, als die Einzahl Antipasto. Diese Auswahl an kleinen, aber unglaublich leckeren Gerichten soll den Appetit anregen und wird meist mit etwas Brot gereicht. Aber auch für Zwischendurch oder ein ausgiebiges Picknick eignen sich die Antipasti hervorragend. Wir finden, den Appetithappen darf also ruhig mal ein ganzer Abend (oder Tag) gewidmet werden. Deswegen präsentieren wir euch heute Rezepte zum Antipasti selbst machen.
Grundlagen: Öl, Essig und Gewürze
In Italien wird für Antipasti zumeist Olivenöl benutzt, da die Olivenbäume dort Früchte in Hülle und Fülle tragen. Für die eingelegten und gebratenen Häppchen spielt auf jeden Fall die Qualität des Öls eine Rolle. Je hochwertiger das Olivenöl, umso besser schmecken die Antipasti Rezepte. Ganz klar, dass wir bei unseren Häppchen nur kaltgepresstes, hochwertiges Olivenöl benutzen.
Übrigens: Olivenöl eignet sich nicht zum Braten, da es einen niedrigen Rauchpunkt hat und die wertvollen Bestandteile so im wahrsten Sinne in Rauch aufgehen.
Olivenöl und Balsamico sind typisch italienisch.
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Zusätzlich zum Öl brauchen wir noch verschiedene “condimento”. Dieses italienische Wort bedeutet übersetzt “Gewürze” oder “Würzmittel”. Man kennt es vor allem aus dem Namen “condimento bianco”. Dieser helle Essig findet, zusammen mit dem Aceto Balsamico, in einer Vielzahl italienischer Gerichten Verwendung. Der Balsamico ist im Geschmack süßlich und mild. Der Condimento Bianco hingegen erinnert mehr an klassischen Essig.
Bei Gewürzen nutzen wir die italienischen Klassiker, wie Thymian, Rosmarin, Oregano und Basilikum. Meersalz und Pfeffer dürfen natürlich auch nicht fehlen. Dieses Auswahl an Gewürzen reicht, um zusammen mit Öl und Essig die verschiedensten Antipasti Rezepte zuzubereiten.
Gemüse braucht das Antipasti
Antipasti ohne Gemüse wäre wie Tiramisu ohne Mascarpone – einfach falsch. Für die unterschiedlichen Rezepte brauchen wir Paprika, Pilze, Oliven und vieles mehr, die wir dann auf verschiedene Art und Weisen kombinieren. Auch hier muss die Qualität natürlich stimmen, da wir das Gemüse in den Mittelpunkt rücken. Also wären Paprika, Zucchini und Aubergine ohne viel Geschmack doch sehr schade. Greift also lieber zu frischem Bio-Gemüse oder Ware direkt vom Bauern um die Ecke. Außerdem sollte am es vor der Zubereitung gründlich waschen, damit alle Schadstoffe entfernt werden.
Unser Tipp: Besorgt euch für die verschiedenen, gefüllten Antipasti einen Spritzbeutel. So könnt ihr sie ganz bequem mit Frischkäse und anderen Zutaten füllen.
Eine Auswahl an köstlichen Antipasti.
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Gefüllte Paprika und Pilze
Zutaten
- 12 kleine Spitzpaprika
- 12 Champignons
- 400 g Frischkäse
- 6 Blatt Basilikum
- 2 Knoblauchzehe
- 5 EL Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
Jeder kennt und liebt es: gefülltes Gemüse.
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Zubereitung
Schritt 1
Zuerst die Spitzpaprika waschen und die Strünke entfernen. Dann die Kerne herausholen. Champignons putzen und, die Stiele entfernen. Etwas Wasser in einem Topf erhitzen, die Paprika und die Pilze darin für 5 Minuten garen. Dann herausholen und mit kaltem Wasser abspülen.
Schritt 2
Den Knoblauch schälen und fein hacken. Das Öl in eine Pfanne geben und den Knoblauch kurz bei niedriger Temperatur andüsten. Währenddessen den Frischkäse in eine Schüssel geben. Das Knoblauchöl hinzugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Basilikum abspülen und hacken. Alles zusammen verrühren und dann in eine Spritzbeutel geben.
Schritt 3
Die einzelnen Spitzpaprika nun mit dem Frischkäse füllen und mit etwas Öl bestreichen. Dann anrichten oder in einer luftdicht verschließbaren Box im Kühlschrank aufbewahren.
Gegrilltes Gemüse
Zutaten
- 1 Zucchini
- 5 Spitzpaprika
- 2 rote Zwiebeln
- 3 Zehen Knoblauch
- 6 Cocktailtomaten
- 1 Aubergine
- 5 El Olivenöl
- 3 Stängel Rosmarin
- 1 TL getrockneter Oregano
- Salz
- Pfeffer
Herrlich geröstet und intensiv gewürzt: gegrilltes Gemüse.
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Zubereitung
Schritt 1
Das Gemüse komplett waschen und abtrocknen. Die Zucchini in Scheiben schneiden. Die Zwiebeln schälen und in dicke Ringe schneiden. Die Aubergine in Scheiben oder Ringe schneiden, je nach Geschmack.
Schritt 2
Nun das Olivenöl in eine Schale geben. Den Rosmarin kurz abwaschen und die Nadeln hacken. Zusammen mit dem Oregano sowie Salz und Pfeffer zum Olivenöl geben und das Gemüse damit einpinseln.
Schritt 3
Das Gemüse nun auf einer geeigneten Grillunterlage (Grillschalen) auf den Rost legen und grillen, bis es schön weich ist und herrliche Röststreifen bekommen hat. Die Tomaten dürfen dabei weich werden. Vor dem Servieren das Gemüse noch mit ein paar Spritzern Zitronensaft begießen.
Unser Tipp: Man kann das Gemüse auch im Ofen zubereiten. Dazu alles einfach in eine Auflaufform geben und bei 190 Grad für 25 Minuten rösten.
Ist doch alles Käse: Welchen Käse benutze ich für Antipasti?
Eine Auswahl an Käse ist von einer Platte mit Antipasti nicht wegzudenken. Für die perfekte Häppchenauswahl sorgen verschiedene Sorten, allen voran natürlich der klassische Mozzarella, ein pasta filata. Der Begriff heißt übersetzt ungefähr “Käse mit gesponnenem Teig”, was die Herstellungsweise des Käse beschreibt. Er wird nämlich während der Herstellung immer wieder gedreht und gesponnen, was ihm sein charakteristisches Aussehen und die Konsistenz verleiht.
Zusätzlich dazu gibt es noch den Büffel-Mozzarella, der anstatt aus Kuhmilch aus Büffelmilch gemacht ist. Dieser schmeckt intensiver als der Klassiker, ist also nicht unbedingt für jeden etwas. Aber ein Caprese-Salat mit Büffelmozzarella ist natürlich typisch italienisch. Ein Hinweis sollte man bei Tomate-Mozzarella aber auf jeden Fall beachten: Balsamico gehört, wenn es original italienisch sein soll, nicht dazu. Der Essig würde den Eigengeschmack des Mozzarella nämlich überdecken, was wirklich schade um den schönen Käse wäre. Einfach etwas Öl, Salz und Pfeffer sowie etwas Basilikum reichen beim Caprese-Salat vollkommen aus.
Der italienische Klassiker unter den Käse: Parmesan
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Ansonsten gibt es natürlich noch Parmesan, der dünn gehobelt oder gerieben wird. Dieser ist in Kombination mit süßen Trauben oder Wurst ein richtiger Traum. Dazu reicht man noch Pecorino und Provolone und sorgt zum Schluss mit einem Gorgonzola noch für etwas Abwechslung.
Insalata Caprese
Zutaten
- 2 Tomaten
- 2 Kugeln Büffelmozzarella / normalen Mozzarella (oder 2 Packungen Mini-Mozzarella)
- 8 Blätter Basilikum
- 2 EL Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
Tomate-Mozzarella, nur mit etwas Olivenöl, Basilikum und Gewürzen.
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Zubereitung
Schritt 1
Zuerst die Tomaten waschen und den Strunk gründlich entfernen. Anschließend in Scheiben schneiden. Den Büffelmozzarella oder normalen Mozzarella aus der Packung nehmen und etwas abtropfen lassen. Basilikum waschen und trockenschütteln.
Schritt 2
Abwechselnd nun Tomatenscheiben und Mozzarellascheiben auf einen Teller oder eine Servierplatte schichten. Die Basilikumblätter entweder rupfen und darüber geben oder im Ganzen lassen und den Insalata Caprese damit garnieren. Zum Schluss alles mit dem Olivenöl übergießen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Unser Tipp: Wem normale Tomaten zu viel Flüssigkeit enthalten, kann auch zu Fleischtomaten greifen.
Arancini: Sizilianische Reisbrällchen
Zutaten
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 3 EL Butter zum Dünsten
- 200 g Risottoreis
- Ein guter Schuss Weißwein
- 1,6 L Gemüsebrühe
- 3 EL Parmesan, gerieben
- 2 Kugeln Mozzarella
- 5 Blätter Basilikum
- 2 Eier
- 100 g Mehl
- 200 g Paniermehl
- Salz
- Pfeffer
- Öl zum Frittieren
Knusprig und gefüllt mit Risotto und Käse. Arancini sind der Hammer.
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Zubereitung
Schritt 1
Zuerst wird das Risotto zubereitet. Dazu die Zwiebel und den Knoblauch schälen und möglichst fein hacken. 2 EL Butter in einem Topf schmelzen lassen und die Zwiebel und den Knoblauch anschließend darin andünsten. Wenn die Zwiebeln glasig sind, den Risottoreis hinzugeben und mitdünsten, bis der Reis außen durchsichtig wird.
Schritt 2
Wenn der Reis bereit ist, alles mit dem Weißwein ablöschen. Nun etwas Gemüsebrühe hinzufügen, sodass der Reis gerade so bedeckt ist und unter Rühren verkochen lassen. Danach wieder etwas Gemüsebrühe hinzufügen. Das sollte man solange machen, bis der Reis schön cremig ist, aber noch Biss hat. Nun den Parmesan und die restliche Butter hinzufügen, mit etwas Salz und Pfeffer würzen und alles verrühren. Anschließend den Risottoreis auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech verteilen und abkühlen lassen.
Schritt 3
Während der Reis abkühlt, den Mozzarella in kleine Stücke schneiden, das Basilikum waschen und hacken und die Eier in eine Schüssel schlagen. In einer weiteren Schüssel das Mehl und Paniermehl verteilen. Das Öl zum Frittieren in einem Topf erhitzen. Nun immer eine Handvoll Reis nehmen, etwas auseinanderdrücken und mit Stücken des Mozzarella und etwas Basilikum füllen. Alle Arancini formen und dann wie Schnitzel panieren. Dazu die Arancini erst im Mehl, dann im Ei wenden und schließlich mit Paniermehl panieren. Danach alle Reisbällchen im Öl goldbraun frittieren. Zum Schluss mit etwas Salz bestreuen.
Fleisch muss sein: Antipasti mit Wurst und Fleisch
Natürlich brauchen wir für alle Fleischesser auch ein paar leckere Wurst- und Fleischspezialitäten. Allen voran gehört natürlich der Parmaschinken auf die Antipasti-Platte. Dünn geschnitten, mit seinem unverwechselbaren Geschmack, begeistert er jeden Fan von deftigen Häppchen. Dazu lässt sich noch perfekt zusammen mit Honigmelone servieren. Die Kombination aus süßer Frucht und salzigem Schinken ist der Hammer und bringt einen tollen Kontrast auf den Tisch. Eine italienische Salami gehört genauso zum Repertoir, wie eine italienische Mortadella. Ihr könnt euch hier also nach Lust und Laune austoben.
Einfach und richtig lecker: Melone mit Parmaschinken.
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Ein weiterer Kandidat für Antipasti ist außerdem Carpaccio vom Rind. Dieses hauchdünne Fleisch wird nur mit etwas Olivenöl und Zitronensaft angemacht und roh verzehrt. Ein richtige kulinarische Offenbarung, die am besten mit feinstem Filet hergestellt wird. So schmeckt das Carpaccio noch intensiver und sieht gleichzeitig toll aus.
Carpaccio vom Rind
Zutaten
- 200 g Rinderfilet, pariert
- 2 TL Zitronensaft
- Salz
- Pfefffer
- 2 EL Olivenöl
Sehr fein geschnitten und nur mit wenig Zutaten abgerundet: Carpaccio.
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Zubereitung
Schritt 1
Zuerst geht es an das Schneiden des Filets. Dazu das Filet für 2 Stunden im Gefrierfach anfrieren lassen. So lässt es sich leichter schneiden. Anschließend das Filet mit einem scharfen Messer in dünne Scheiben schneiden. Jetzt zwei Frischhaltetüten zur Hand nehmen, sie etwas mit Olivenöl einölen und einzelne Scheiben dazwischen legen. Dann mit einem Fleischhammer vorsichtig platt klopfen.
Übrigens: Falls ihr euch beim Schneiden unsicher seid, könnt ihr auch beim Metzger nachfragen, ob er die Arbeit für euch übernimmt.
Schritt 2
Nachdem das Fleisch dünn geschnitten ist, auf einer Servierplatte drapieren. Dann mit dem Zitronensaft sowie Salz und Pfeffer würzen und das Olivenöl darübergeben. Anschließend direkt servieren.
Unser Tipp: Zum Carpaccio kann man noch etwas Rucola, Balsamico, Parmesan und getrocknete Tomaten servieren.
Fisch und Meeresfrüchte: Antipasti aus dem Meer
An den Küsten Italiens gibt es eine Menge Fischerboote, die jeden Morgen ihre köstliche Fracht an den Märkten abliefern. Genau diese frischen Fische und Meeresfrüchte dürfen dann auch auf einem klassischen Antipasti Teller nicht fehlen. Hier kann man nach Lust und Laune alle möglichen Zutaten benutzen und sich auch mal bei den spanischen Tapas bedienen. Beispielsweise lassen sich Garnelen auch bei italienischen Antipasti super in Knoblauch und Öl braten und dann genießen. Dazu benutzen wir einfach noch ein paar italienische Kräuter und schon passt das Gericht perfekt.
Gebratene Garnelen mit Knobi und Gewürzen: ein ganz einfaches Antipasto.
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Ofen, Pfanne und Grill: Was brauche ich?
Das Servieren von Antipasti ist gar nicht schwierig, man hat hier mehrere Möglichkeiten: entweder benutzt ihr viele Schalen oder Servierplatten, Zahnstocher und ein paar Teller und Löffel. Oder ihr serviert die Antipasti auf einem großes Holzbrett, dass dem ganzen einen rustikalen Flair verleiht.
Die Häppchen schön anrichten ist bei Antipasti die halbe Miete.
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Für die Zubereitung hingegen benötigt man mehrere Küchenutensilien. Einmal ist eine Pfanne wichtig, mit der ihr die verschiedenen Gerichte, beispielsweise die Garnelen, braten könnt. Auf jeden Fall benötigt ihr noch einen ausreichend großen Topf, mit dem sich die verschiedenen Dinge, wie etwa Arancini, zubereiten lassen. Als krönenden Abschluss braucht man nur noch einen Ofen oder Grill, damit man das gegrillte Gemüse und mehr perfekt hinbekommt.