Sich ayurvedisch zu ernähren, ist nicht schwer und hilft dabei, die eigene Balance zu finden. Ayurveda-Koch Volker Mehl erklärt uns im Interview die Basics der ayurvedischen Küche.
Was ist das Typische an ayurvedischer Ernährung? Wodurch zeichnet sie sich aus?
Typisch ist erstmal, das es keine typischen Einteilungen in gut und böse gibt, was Lebensmittel angeht. Der zentrale Aspekt im Ayurveda ist eine Ernährung zu wählen, die möglichst wenig die Verdauung und den Stoffwechsel belastet. Einfache Empfehlungen sind möglichst oft warm zu essen, nicht zu häufig zu essen und wenn möglich sollten alle sechs Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, scharf, bitter und zusammenziehend) innerhalb einer Mahlzeit enthalten sein. Viele Aspekte des Ayurveda werden übrigens heute knapp 6.000 Jahre später von verschiedenen aktuellen Studien z.B. der Charite belegt!
Bestimmte Lebensmittel haben eine verstärkende oder abschwächende Wirkung auf die Doshas. Was genau bedeutet das? Worauf sollte man beispielsweise als Pitta-Typ achten?
Im Prinzip ganz einfach, wenn man als Feuer-Typ zu Sodbrennen oder entzündlichen Krankheiten neigt, sollte man möglichst auf Lebensmittel verzichten, die Hitze und Brennen erzeugen (also saure, salzige und scharfe Lebensmittel wie Fleisch, Tomaten, Südfrüchte und Essig). Hat jemand oft mit Erkältungen und Verschleimung zu tun, sollten man keine Lebensmittel verwenden, die Schleim produzieren wie Joghurt, Käse und Milch. Als Feuer-Typ wird man natürlich aufgrund seiner Natur eine Vorliebe zu erhitzenden Lebensmittel haben und sollte deshalb darauf achten, dass man es nicht übertreibt, sonst können körperliche Beschwerden entstehen.
Welche Grundzutaten sollte man immer im Haus haben, wenn man sich ayurvedisch ernährt?
Man braucht ganz wenige Sachen, am besten nur das, was es gerade regional zu kaufen gibt, also etwas Gemüse und Obst. Dazu noch Hülsenfrüchte, Naturreis, Hirse und Vollkornprodukte. Außerdem sehr wichtig sind natürlich Gewürze wie Ingwer, Curcuma, Zimt, Koriander, Kardamom, Fenchel und Kreuzkümmel.
DIe Grundzutaten der ayurvedischen Ernährung bestehen zu einem Großteil aus frischem, saisonalem Obst und Gemüse.
Was ist der Nutzen von ayurvedischer Ernährung? Welche Vorteile haben sich für dich persönlich durch die ayurvedische Ernährung ergeben?
Ayurveda ist logisch, es macht Sinn und es funktioniert seit über 6.000 Jahren, damit ist Ayurveda die am längsten laufende, unabhängige Studie der Menschheit. Das persönliche Wohlbefinden verbessert sich immens, die komplette Ausstrahlung und Lebenseinstellung erreichen ein ganz neues Level. Die ganzen Dogmen verschwinden und es ist noch genussvoll dazu!
Was ist dein aktuelles Lieblingsrezept?
Gebratener Brokoli mit Chili-Sesam-Dip und grobem Meersalz.
Was empfiehlst du für das ayurvedische Frühstück?
Das schnellste warme Frühstück ist Couscous mit geriebenem Apfel, Zimt und Kardamon. Couscous aufgießen, drei Minuten quellen lassen – fertig.
Was hältst du von ayurvedischen Fertigmischungen wie zum Beispiel Frühstücksbrei?
Wenn sie Bio Qualität haben und den Leuten den Zugang erleichtern, warum nicht!
Mehr spannende Tipps rund um die ayurvedische Ernährung findest du unter www.volker-mehl.de