Hefe kannst du kaufen oder selber machen! In diesem Rezept erklären wir dir Schritt-für-Schritt, wie dir "wilde Hefe" gelingt. Dafür brauchst du nur drei Zutaten. Kompliziert ist die Zubereitung nicht. Lediglich Geduld ist gefragt.
Inhaltsverzeichnis
Zucker, Wasser und Datteln – mehr brauchst du nicht, um deine Helfe selbst zu machen. Wichtig ist dabei, dass das Trockenobst nicht geschwefelt ist, und dass du ein großes, steriles Einmachglas oder eine Flasche zur Hand hast. Darin setzt du die Hefe an. Keine Sorge, mit diesem Rezept gelingt dir die Zubereitung garantiert.
Hefe selber machen: Rezept mit nur 3 Zutaten
Zutaten für 1,5 Liter Hefewasser
- Einmachglas oder Flasche mit Deckel (1,5 Liter Fassungsvermögen)
- 50 g Zucker
- 1 L lauwarmes Wasser
- 2 ungeschwefelte Datteln (oder anderes Trockenobst)
Zubereitung
Schritt 1
Zuerst sterilisierst du dein Glas oder deine Flasche. Dafür stellst du einen großen Topf mit Wasser auf den Herd, bringst das Wasser zum Kochen und legst dann dein Gefäß inklusive Deckel hinein. Für 10 Minuten köcheln lassen und anschließend auf einem sauberen Küchentuch abtropfen lassen.
Schritt 2
Sobald dein Gefäß trocken ist, gibst du Zucker und Wasser hinein. Jetzt verschließen und so lange schütteln, bis sich der Zucker im Wasser komplett gelöst hat. Anschließend die Datteln hineingeben. Auf ihrer klebrigen Oberfläche kann die Hefe perfekt wachsen. Allerdings müssen die Trockenfrüchte unbedingt ungeschwefelt sein, sonst funktioniert das Rezept nicht.
Schritt 3
Das Glas oder die Flasche verschließen und nun an einem warmen Ort (25-35 °C) für 5 bis 10 Tage stehen lassen. Zweimal am Tag – am besten einmal morgens und einmal abends – schüttelst du den Behälter und öffnest den Deckel einmal kurz, damit Gase entweichen können.
Schritt 4
Zwischendurch machst du einen Geruchstest. Riecht die Flüssigkeit nach faulen Eiern, ist die Hefe schlecht geworden und du musst noch einmal von vorne beginnen. Wegwerfen musst du deine Mischung auch, wenn sich Schimmel bilden sollte. Schaum, Schlieren und Blasen sind hingegen normal.
Schritt 5
Deine Hefe ist fertig, wenn sie den typischen Hefegeruch verströmt und sich viele kleine Blasen in dem Gefäß gebildet haben. Die Konsistenz von wilder Hefe unterscheidet sich vom Industrieprodukt. Sie ist sehr viel wässriger, funktioniert aber trotzdem sehr ähnlich.
Hefe aus industrieller Hefe
Falls du noch industrielle Hefe zu Hause hast, kannst du auch sie als Basis nutzen, um neue Hefe anzusetzen. Eine Packung Trockenhefe oder 1 Würfel frische Hefe mischst du mit 200 ml Wasser, 200 g Mehl und 30 g Zucker in einer großen Schüssel. Den Ansatz dann abgedeckt, an einem warmen Ort über Nacht gehen lassen. Bereits am nächsten Tag ist deine Hefe fertig.
Hefe aus Weizenbier
Sogar aus Bier kannst du Hefe selber machen. Dafür brauchst du 100 ml naturtrübes Weizenbier. Das ist nicht zu stark gefiltert und enthält entsprechend viel Hefe. Das Bier mischst du mit 1 EL Mehl und 1 TL Zucker. Auch für diesen Hefeansatz musst du dein Gefäß zunächst sterilisieren. Dann die Zutaten hineinfüllen, Deckel verschließen und ordentlich schütteln, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Danach musst du das Gefäß nur noch über Nacht an einem warmen Ort stehen lassen. Am nächsten Tag ist deine selbst gemachte Hefe fertig.
Ihr braucht nur 100 ml vom Weizenbier – den Rest dürft ihr trinken!
©stock.adobe.com/karepa
Wie verwende ich wilde Hefe?
Verwende 100 bis 125 ml deiner selbst gemachten Hefe pro 500 g Mehl. Die Flüssigkeit musst du von dem Rezept abziehen, das du verwendest. Beachte dabei, dass die wilde Hefe weniger Triebkraft hat als das Industrieprodukt. Am besten setzt du deine Hefe in Rezepten ein, die einen Vorteig und lange Gehzeiten beinhalten. Die Dattelreste im Hefewasser solltest du nicht benutzen, sondern wegwerfen.
Wie lange ist wilde Hefe haltbar?
Dein selbst gemachtes Hefewasser ist im Kühlschrank bis zu zwei Monate haltbar, da sie in der Kälte inaktiv wird. Wenn du sie verwenden willst, musst du sie einen Tag vorher aus der Kühlung holen, damit sie genug Zeit hat, wieder aktiv zu werden.
Kann man Hefe vermehren?
Ja, 200 bis 300 ml deines Hefewassers reichen aus, um neue Hefe zu gewinnen. Mische die Flüssigkeit einfach erneut mit Wasser, Zucker und Datteln und wiederhole die Schritte aus dem Rezept. Der zweite Hefeansatz wird bereits nach zwei bis drei Tagen fertig sein. So kannst du ordentlich Zeit sparen.
Was ist Hefe?
Bei Hefe handelt es sich um einen Pilz. Er zieht Energie aus Zuckerstoffen und sorgt so für die Fermentation von Lebensmitteln. Es gibt unterschiedliche Arten von Hefepilzen. Bei der Backhefe handelt es sich um den Pilz Saccharomyces cerevisiae.
Wie wird Hefe gemacht?
Industrielle Hefe wird auf Basis einer im Labor gezüchteten Hefe-Reinkultur hergestellt. Anstatt die Hefe flüssig zu verwenden, wie bei der selbst gemachten Version, wird ihr das Wasser entzogen. Danach wird die Trockenmasse gepresst, geformt, in Stücke geschnitten und für den Transport verpackt. So landet sie dann im Kühlregal im Supermarkt.
Wie viel Hefe auf 500 g Mehl?
Verwendest du industriell hergestellte frische Hefe brauchst du ½ Würfel für 500 g Mehl. Bei Trockenhefe reicht ebenfalls ½ Päckchen für diese Menge. Setzt du selbst gemachte Hefe ein, benötigst du 100 bis 125 ml für 500 g Mehl.