Hier heißt es buchstäblich: Ran an den Speck! Denn so ein Braten braucht etwas Fett, um so richtig aromatisch zu schmecken. Für den Krustenbraten vom Grill musst du allerdings ein bisschen Geduld mitbringen.
Wenn du Fleisch liebst und krosses Fett magst, dann kommst du an diesem deftigen Genuss nicht vorbei. Lass dich von der langen Grillzeit (rund zwei Stunden) nicht abschrecken. Denn am Ende wirst du fürstlich belohnt. Spätestens, wenn die krosse Schweineschwarte beim Hineinbeißen kracht und das saftige Schweinefleisch auf der Zunge zergeht.
Krustenbraten grillen: Ein Geduldsspiel, das belohnt wird
Komm, lass uns einen Krustenbraten grillen! Man nimmt traditionell Schweinefleisch – zum Beispiel Bratenstücke vom Nacken, vom Rücken, vom Schinken oder aus der Schulter. Wichtig ist, dass die Schwarte dran bleibt. Wir haben uns bei diesem Rezept für die Schweineschulter entschieden. Am besten besorgst du sie dir beim Metzger deines Vertrauens. Aber das Beste ist: Außerhalb der Grillsaison kannst du deinen Krustenbraten auch im Backofen zubereiten!
Krustenbraten vom Grill mit Biersoße
Zutaten für 4 Personen
- 2 kg Schweineschulter mit dicker Schwarte
- grobes Meersalz
- 1 kleine Flasche dunkles Bier (33 cl, z.B. Bockbier)
- 2 EL Grillgewürzmischung deiner Wahl
Highlight dieses Gerichts ist die richtig schön knusprige Kruste.
©gettyimages/SilviaJansen
Zubereitung
Schritt 1
Der Trick beim Krustenbraten ist die schachbrettartige Struktur, die beim kreuzweisen Einschneiden der Schwarte entsteht. Dadurch vergrößert sich die Oberfläche dieser Fettschicht, sodass die Hitze des Grills besseren Zugriff hat. Zunächst führst du mit einem scharfen Kochmesser diagonal und im Abstand von circa zwei Zentimetern parallele Schnitte durch. Anschließend um 90 Grad versetzt, sodass ein Schachbrettmuster entsteht. Wie tief du einschneiden darfst, hängt von der Dicke dieser Speckschicht ab. Wichtig ist, dass du nicht bis in das Fleisch durchschneidest. Sonst könnte der eigentlich Braten austrocknen und zu viel Salz abbekommen.
Schritt 2
Als nächstes kommt das grobe Meersalz ins Spiel. Davon streust du großzügig in die zuvor eingeschnittenen Fettzwischenräume. Das Salz entzieht dem Fett etwas Flüssigkeit und trägt so dazu bei, dass die Kruste am Ende richtig schön kross wird. Das Salz muss nun für circa 20 Minuten einwirken. Anschließend wird es zum größten Teil wieder aus der Schwarte entfernt. Dazu das Bratenstück einfach umdrehen und leicht schütteln. Es darf aber gern etwas Salz drin bleiben. Falls du einen Holzkohlegrill verwendest, solltest du jetzt schon mal die Grillkohle anheizen.
Schritt 3
Inzwischen kümmerst du dich um die Marinade. Für die spezielle Saftigkeit und den leckeren Biergeschmack wird dein Krustenbraten nämlich „geimpft“. Dazu verrührst du das Bier mit den Gewürzen und spritzt die Flüssigkeit mit einer Marinierspritze in das Fleisch. Eine Füllung (circa 40 ml) reicht aus. Den Rest der Marinade verwendest du später zum Bepinseln. Als Einstichpunkte wählst du die Fettzwischenräume, die durch das Einschneiden entstanden sind. Wähle etwa zehn solcher Punkte und verteile die Marinade gleichmäßig in dem Bratenstück.
Schritt 4
Jetzt kommt der Grill ins Spiel. Du legst das Bratenstück in eine flache Grillschale und platzierst diese in der Mitte des Grillrostes. Weil Temperatur und Hitzeverteilung in jedem Grill anders sind, empfehlen wir ein Grillthermometer zu verwenden. Dieses kleine Gerät sagt dir genau, wie sich die Temperatur im Inneren des Bratenstücks entwickelt und wann der perfekte Garpunkt erreicht ist. Dann spielt es keine Rolle, ob du zum Beispiel einen Holzkohle- oder einen Gasgrill verwendest.
Schritt 5
Nun muss der Braten für eineinhalb bis zwei Stunden bei geschlossenem Deckel garen. Nach einer Stunde beginnst du den Braten alle 15 Minuten mit der restlichen Marinade zu bepinseln und etwas davon anzugießen. Der Braten ist fertig, wenn die Kruste schön braun geworden ist und die Kerntemperatur 70 bis 75 Grad erreicht hat. Zu diesem Zeitpunkt gießt du die restliche Marinade in die Grillschale und lässt den Krustenbraten bei geöffnetem Deckel für fünf bis zehn Minuten ruhen.