Ist dir häufig nach dem Essen schlecht oder bekommst du Kopfschmerzen? Das könnten Anzeichen einer unentdeckten Nahrungsmittelunverträglichkeit sein. Wir zeigen dir, wie du diese Symptome deuten kannst.
Das Feststellen einer Lebensmittelunverträglichkeit ist gar nicht so einfach, denn die Zeichen sind oft diffus und meist nicht sofort auf den Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels zurückzuführen. Wenn du länger anhaltende, körperliche Beschwerden hast, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen, der dann durch verschiedene Tests herausfinden kann, welches Lebensmittel du nicht verträgst. Doch manche Anzeichen können dir schon einen ersten Hinweis darauf geben, ob du unter einer Unverträglichkeit leidest.
Allergie vs. Unverträglichkeit
Die Begriffe “Allergie” und “Unverträglichkeit” werden von vielen verwechselt, bedeuten jedoch etwas völlig unterschiedliches. Bei einer Lebensmittelallergie hält das Immunsystem bestimmte Nahrungsmittel für schädlich und will sie abwehren. Selbst kleine Mengen des Lebensmittels reichen da schon aus, um eine allergische Reaktion hervorzurufen. Diese kann teilweise sogar lebensbedrohlich werden, beispielsweise bei einem anaphylaktischen Schock (tödliches Versagen des Kreislaufs). Die Symptome einer Unverträglichkeit sind hingegen etwas harmloser. Typische Symptome sind beispielsweise Magenschmerzen, Verdauungsprobleme oder unreine Haut.
Risikofaktoren für Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Viele Menschen leiden unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten und wissen davon gar nichts. Es gibt verschiedene Faktoren, die begünstigen, ob du eine Unverträglichkeit hast bzw. entwickelst oder nicht. Den größten Einfluss hat dabei die Vererbung. Wenn deine Eltern unter bestimmten Unverträglichkeiten leiden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du dieselben Lebensmittel ebenfalls nicht verträgst. Weitere Faktoren, wie eine übertriebene Hygiene als Kind, werden häufig mit Allergien und Unverträglichkeiten in Verbindung gebracht, sind aber nicht eindeutig wissenschaftlich belegt.
Erdnüsse können bei Allergikern schwere Schocks auslösen, die sogar zum Tod führen können.
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Typische Symptome einer Nahrungsmittelunverträglichkeit
Die Zeichen einer Lebensmittelunverträglichkeit können vielseitig und individuell verschieden ausfallen. Es gibt jedoch einige Lebensmittel, die besonders bekannt dafür sind, Unverträglichkeiten auslösen. Zu den häufigsten Auslösern zählen vor allem:
- Milch (Laktose)
- Soja
- Obst (Fruchtzucker)
- Histamin
- Getreide (Gluten)
Symptome einer Laktoseunverträglichkeit
Wenn du unter einer Laktoseunverträglichkeit leidest, bekommst du nach dem Verzehr von laktosehaltigen Nahrungsmitteln wie zum Beispiel Sahne, Milch oder Joghurt Probleme mit der Verdauung. Die häufigsten Symptome sind dabei
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Übelkeit
Symptome einer Soja-Unverträglichkeit
Bei einer Soja-Unverträglichkeit reagiert der Körper bei dem Verzehr von sojahaltigen Lebensmitteln wie Sojamilch, Sojajoghurt oder Tofu meist mit den folgenden Symptomen:
- geschwollener Mundraum
- Bauchschmerzen
- Hautausschlag
- Atembeschwerden
Tofu sollte bei einer Soja-Unverträglichkeit vermieden werden.
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Symptome bei Fruchtzucker-Unverträglichkeit
Eine Fruchtzuckerunverträglichkeit äußert sich oft nach dem übermäßigen Verzehr von Obst, bei besonders empfindlichen Menschen reicht aber auch schon eine kleine Menge an Früchten oder auch Lebensmitteln, die Fruchtzucker enthalten wie zum Beispiel Trockenfrüchte, Honig, Softdrinks oder Fruchtsäfte. Die häufigsten Symptome dabei sind:
- Durchfall
- Kopfschmerzen
- Mundgeruch
Symptome einer Histamin-Unverträglichkeit
Eine Histamin-Intoleranz äußerst sich meist bei dem Verzehr von Eingemachtem und gereiften Speisen wie zum Beispiel Sauerkraut, Rotwein und altem Käse. Die häufigsten Symptome dabei sind:
- Verdauungsprobleme
- Hautausschlag, Hautrötungen (Flush)
- Hustenreiz
- Atembeschwerden
Symptome einer Glutenunverträglichkeit
Wenn man unter einer Glutenunverträglichkeit leidet, kann es nach dem Verzehr von glutenhaltigem Getreide zu unterschiedlichen Beschwerden kommen. Die Symptome können dabei variieren, am häufigsten sind:
- Verdauungsprobleme
- Kopfschmerzen
- Hautprobleme wie Schuppenflechte
- Chronische Müdigkeit
- Eisenmangel
- Konzentrationsstörungen
Wie du glutenhaltiges Getreide ersetzt, erfährst du hier: Glutenfrei – die besten Alternativen zu Weizen und Co.
Lebensmittelunverträglichkeiten testen
Wenn du vermutest, dass du unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leidest, ist der Gang zum Arzt unvermeidbar. Denn auf gut Glück auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten, kann langfristig zu Mangelerscheinungen führen. Ein Test beim Arzt (z. B. ein Atemtest bei Fructose- oder Lactoseintoleranz-Verdacht) schafft in dem Fall Klarheit. Auch Ernährungsberater führen solche Tests per Ernährungstagebuch durch. Wenn du also öfter unter einigen der oben genannten Symptomen leidest, lasse die Ursachen abklären.