Ein Thema, das immer wieder aktuell ist und wir erneut aufgreifen möchten: Nur etwa die Hälfte aller produzierten Lebensmittel wird auch tatsächlich gegessen. Die andere Hälfte landet im Müll. Auch du kannst etwas tun, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Unsere Tipps für nachhaltigeren Konsum.
Wie kannst du Lebensmittelverschwendung vermeiden?
Wir lieben Lebensmittel und mit ihnen kreativ in der Küche zu hantieren! Genau deswegen müssen wir aber auf jeden Fall Lebensmittelverschwendung vermeiden, da die tollen Zutaten sonst nicht in unseren Bauch, sondern in die Mülltonne wandern. Für unnötige Lebensmittelverschwendung gibt es viele Gründe. Manche lesen das Mindesthaltbarkeitsdatum von Produkten beispielsweise nicht richtig und werfen diese am Ablauftag weg, obwohl dieses Datum nur eine grobe Angabe ist. Oder kaufen nur “schönes” Obst und Gemüse und wissen nicht, was sie mit ihren Resten anstellen sollen.
Laut einer Studie der Umweltschutzorganisation WWF landen jedes Jahr durchschnittlich 18,4 Millionen Tonnen Essen im Müll. In Deutschland werden pro Sekunde 313 Kilogramm Lebensmittel weggeschmissen. Aus diesem Grund ist es nicht nur wichtig, dass die großen Konzerne Lebensmittelverschwendung vermeiden. Auch du kannst dazu beitragen, dass weniger Essen im Müll landet.
Perfekt für Reste: eine einfache Nudelfpanne.
©stock.adobe.com/anna_shepulova
Aus diesen Gründen heraus, haben wir für euch Tipps und Tricks, wie man Obst, Gemüse und alle anderen Lebensmittel vor einem unnötigen Ende auf dem Kompost bewahren kann. So lässt sich spielend etwas für die Umwelt tun und gleichzeitig bekommst du noch mehr Geschmack in deine Gerichte. Ein Gewinn für alle!
Foodsharing für bessere Verwertung der Lebensmittel
Eine Methode für nachhaltigeren Konsum ist beispielsweise das Foodsharing: Beim Foodsharing geht es darum, dass diejenigen, die zu viel von bestimmten Lebensmitteln haben, diese mit anderen Menschen teilen, statt sie wegzuwerfen. Mittlerweile gibt es in vielen Städten Initiativen, die das Teilen von Lebensmitteln unterstützen. Die Teilnehmer können sich beispielsweise per App miteinander verbinden und sich darüber informieren, wer bestimmte Lebensmittel übrig hat und diese abgeben möchte. Auch zu Hause kannst du durch kleine Änderungen deiner Gewohnheiten dazu beitragen, dass weniger Lebensmittel im Müll landen.
Obst und Gemüse saisonal kaufen
Beim Einkaufen macht es Sinn, sein Obst und Gemüse am besten saisonal und regional zu kaufen. Wie wir es schon in den verschiedenen Saisonkalendern erläutert haben, verringert man so den CO2-Fußabdruck, den man selbst hinterlässt. Eine Kartoffel vom Bauern aus der Nachbarschaft muss nämlich einen weniger weiten Weg zurücklegen, als eine Drachenfrucht aus Asien. Logisch, oder? Saisonal einkaufen ist aber mindestens genauso wichtig, sonst müsste man nämlich das Gemüse oder Obst, das man kaufen will, aus Gebieten importieren, in denen gerade die passende Temperatur herrscht. Das würde also dem Grundsatz “regional” wiedersprechen.
Alle möglichen Wurzelgemüse lassen sich günstig und saisonal einkaufen
@stock.adobe.com / VICUSCHKA
Einen weiteren Punkt, den man beim Transport oft aus den Augen verliert: Während des Transports können die Lebensmittel durch falsche Lagerung oder Unfälle Schaden nehmen und müssen dann in den Müll wandern. Es macht also auf mehreren Ebenen Sinn, lieber zu regionalen und saisonalen Produkten zu greifen, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
Nicht immer nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum gehen
Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt, wie sein Name schon sagt, an, wie lange ein Lebensmittel mindestens haltbar ist. Das bedeutet nicht, dass das Lebensmittel verdorben ist, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Also nicht sofort das Produkt wegschmeißen, nur weil das MHD überschritten ist.
Auch beim Einkaufen kannst du Lebensmittel davor bewahren, noch genießbar im Müll zu landen. Denn viele Geschäfte bieten Lebensmittel, bei denen das MHD bald ausläuft, günstiger an. Kaufe also grade diese Produkte und spare etwas Geld. So kannst du Lebensmittelverschwendung vermeiden und gleichzeitig deinen Geldbeutel schonen.
Lebensmittelverschwendung vermeiden: Richtig lagern ist wichtig!
Auf deinen Einkauf folgt direkt eine weitere Möglichkeit, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Die Lagerung der Einkäufe ist nämlich genauso wichtig, wie die richtige Planung im Vorfeld. Schau dir also an, wie du etwa frische Zutaten, wie Gemüse und Obst richtig lagert. Bananen oder Tomaten lassen sich beispielsweise besser bei Zimmertemperatur aufbewahren, Erdbeeren oder Trauben mögen es lieber kühl und gehören in den Kühlschrank. Dazu gibt es in vielen solcher Geräte unterschiedliche Kältezonen, die ein optimales Klima für die verderblichen Lebensmittel bieten.
Trockene Lebensmittel gehören in eine trockene Vorratskammer, Kartoffeln wollen lichtgeschützt und kühl gelagert werden. Es gibt bei der Lagerung eine Menge zu beachten. Schau dir also von vorne herein an, welche Lebensmittel du kaufen willst und wie du sie am besten lagern kannst. So hast du mehr von deinen Zutaten und kannst sie auch mal ein paar Tage länger liegen lassen.
Gib “hässlichem” Gemüse eine Chance
Krumme Gurken oder zusammengewachsene Möhren sehen zwar seltsam aus, in ihrem Geschmack unterscheiden sie sich aber nicht von ihren normal gewachsenen Verwandten. Trotzdem wird optisch unpassendes Gemüse oft weggeworfen, weil es nicht gekauft wird. Dem solltest du entgegenwirken, indem du gerade hässliches Gemüse kaufst. So kannst du ganz einfach Lebensmittelverschwendung vermeiden.
Auch deformierte Tomaten schmecken mit etwas Salz unglaublich lecker
@stock.adobe.com / TomFreeze
Überleg dir, was du kochen willst
Dieser Tipp klingt erstmal einfach, ist aber essentiell wichtig, denn er greift schon beim Einkaufen. Oft gehen wir nämlich in den Supermarkt, ohne ganz zu wissen, was wir eigentlich einkaufen sollen. Das resultiert in Zutaten und Lebensmitteln im Einkaufswagen, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Diese liegen dann Zuhause nur herum und werden schlecht. Stell dir also vor dem Einkaufen die Frage: Was will ich diese Woche kochen? Nimm dir ein paar Minuten Zeit, geh deine Rezepte durch (und frag deinen Magen, auf was er so Lust hat) und lass dir Zeit. Schreib dir am besten noch einen Einkaufszettel! Oder benutz eine der zahlreichen Planerapps, die es mittlerweile für alle Smartphones gibt.
Perfekt für Reste: eine einfache Nudelfpanne.
©stock.adobe.com/anna_shepulova
Meal Prep ist beispielsweise auch eine tolle Möglichkeit, unnötige Einkäufe und Zutaten zu vermeiden. Dabei spielt auch wieder die Planung eine tragende Rolle. Nimm dir also einfach etwas Zeit, bevor du losgehst.
Die richtige Menge kochen
Und was für den Einkauf gilt, solltest du auch beim Kochen beherzigen. Plane genau vor, für wie viele Personen du welche Menge kochen musst. Dabei helfen dir beispielsweise typische Portionsgrößen. Die Einkäufe sind gemacht, die Zutaten richtig gelagert und die leckeren Gerichte gekocht? Klasse! Nach dem Kochen lässt sich übrigens noch etwas mehr tun, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Beispielsweise kannst du übriggebliebene Lebensmittel einfach in anderen Rezepten verwenden. Wer also eine Gemüsesuppe gekocht und Möhren und Zwiebeln übrig hat, kann diese einfach in einer klassischen Bolognese weiterverarbeiten.
Apropos Zwiebeln und Möhren: Die Schalen, Strünke und Reste, die beim Vorbereiten von Gemüse anfallen, lassen sich super zu einer geschmackvollen Brühe verarbeiten. So können selbst Reste, die generell erstmal in den Müll wandern würden, noch verwendet werden. Falls du für eine Party oder Familienfeier mal viel zu viel eingekauft haben solltest, kannst du aber auch ganzes Gemüse ganz einfach zu gekörnter Gemüsebrühe verarbeiten. Altes Brot kannst du trocknen und Semmelbrösel oder Croutons daraus herstellen. Aus übrig gebliebenen Nudeln oder Kartoffeln wird mit wenigen Zutaten ein leckerer Auflauf. Du siehst also, die Möglichkeiten sind vielfältig und ganz einfach.