In Deutschland ist man im Winter nicht unbedingt auf Gemüse aus wärmeren Gefilden angewiesen. Günstiger und umweltschonender ist es, auch im Winter auf regionale Gemüsesorten zurückzugreifen. Die Gesundheit muss dabei nicht zu kurz kommen, denn das heimische Wintergemüse steht seinen Nachbarn aus dem Süden in Bezug auf die Inhaltsstoffe in nichts nach.
Was versteht man unter Wintergemüse?
Unter Wintergemüse versteht man all die Gemüsesorten, die vorwiegend im Winter geerntet werden. Auch Sorten, die den Winter über gelagert werden können und während dieser Zeit haltbar bleiben (z. B. Möhren, Steckrüben und Kohl), bezeichnet man als Wintergemüse. Dieses saisonale Gemüse hat mittlerweile stark an Bedeutung verloren, weil man durch Export und bessere Kühlbedingungen nicht mehr auf diese Sorten angewiesen ist.
Die bekanntesten Wintergemüse-Sorten im Überblick
- Weißkohl
- Rotkohl
- Blumenkohl
- Rosenkohl
- Grünkohl
- Rote Beete
- Steckrüben
- Winterkürbisse
- Pastinake
- Topinambur
- Schwarzwurzel
- Möhren
- Lauch
- Postelein/Portulak
- Chicorée
Die 3 gesündesten Wintergemüse-Sorten
Natürlich entscheidet dein individueller Geschmack, welches Wintergemüse das beste ist. Es gibt jedoch einige Sorten, die besonders viele wichtige Nährstoffe besitzen:
1. Grünkohl
Grünkohl wird schon seit einiger Zeit als Superfood gehandelt – und das nicht ohne Grund. Er enthält eine hohe Menge an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, die deinem Körper nahezu alles geben, was er benötigt. Besonders die beachtliche Menge an Vitamin C und Vitamin A (eine Tasse voll liefert dir 180 Prozent deines Tagesbedarfs) macht den Grünkohl zum absoluten Powerfood. Besonders interessant für Veganer: Grünkohl liefert doppelt so viel Calcium wie Milch. Und zu guter Letzt wird dem Grünkohl, wie den meisten anderen Kohlsorten auch, eine hohe Wirksamkeit gegen hormonbedingte Krebsarten nachgesagt. Also, nichts wie ran an den Kohl! Er lässt sich vielseitig einsetzen und schmeckt sowohl roh als auch gekocht.
Grünkohl-Chips sind ein gesunder Wintergemüse-Snack.
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2. Chicorée
Wie die meisten anderen Korbblütlergewächse, besitzt auch der Chicorée besonders viele gesunde Inhaltsstoffe. Zwar mag ihn aufgrund seines bitteren Geschmacks nicht jeder, allerdings ist das für die Bitterkeit verantwortliche Laktucopikrin für seine positive Wirkung auf die Verdauung bekannt, denn er regt die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse an. Chicorée-Blätter sind außerdem voll von wichtigen Inhaltsstoffen wie Vitamin B1, B2, Vitamin C, Kalium, Kalzium und Karotin. Wenn du den bitteren Geschmack des Chicorées nicht magst, solltest du den Strunk herausschneiden. Denn hier befinden sich die meisten Bitterstoffe. Außerdem kannst du die Blätter in lauwarmes Salzwasser einlegen, dadurch wird der bittere Geschmack ebenfalls gemildert.
3. Steckrüben
Steckrüben sind in Deutschland ein größtenteils in Vergessenheit geratenes Gemüse. Das sollte sich ändern, denn sie sind nicht nur lecker, sondern stecken auch voll von gesunden Inhaltsstoffen. Sie besitzen wertvolles Beta-Carotin, unterschiedliche B-Vitamine, Folsäure, eine Menge Vitamin C, Vitamin E und Vitamin K. Außerdem sind sie kalorienarm und deshalb sehr gut für eine Diät geeignet. Im Winter ist Steckrübensuppe die ideale Möglichkeit, um sich aufzuwärmen, gesund und schlank zu bleiben.
Kochen mit Wintergemüse
Das Schöne am Wintergemüse ist ja, dass es uns einmal mehr verdeutlicht, wie gut regional angebautes und saisonal verfügbares Obst und Gemüse sein kann und uns so der Umgang mit Nahrung wieder etwas bewusster wird. Warum sollte man die sogenannten Superfoods aus fernen Ländern kaufen, wenn das Gute doch so nah ist? Aus vielen Gründen ist es sinnvoll, möglichst regional und saisonal zu kochen und zu essen: Es schmeckt besser. Es vermeidet unnötige Umweltbelastungen durch weite Transportwege. Es verhindert übermäßigen Wasserverbrauch beim Anbau.
Was vielleicht wie eine Einschränkung klingen mag, nämlich “lediglich” regional und saisonal Verfügbares, ist wahrlich eine Möglichkeit, die Vielfalt im Wechsel der Jahreszeiten immer wieder neu zu entdecken. Und im Winter halten unsere regionalen Leckerbissen so einiges für uns bereit, denn klassisches Wintergemüse lässt sich zu den leckersten Gerichten verarbeiten.
Das Gute ist so nah, beispielsweise in Form einer cremigen Kürbissuppe.
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Kalte Küche
Suppen und Eintöpfe mit Wintergemüse:
Kürbiscremesuppe mit gerösteten Kernen und Öl
Topinambur Schaumsuppe mit Apfel
Ausgefallene Rezepte mit Wintergemüse
Mein Tipp:
Aus Wintergemüse lässt sich sehr gut Eintopf machen. Besonders die verschiedenen Kohl- und Rübensorten kann man je nach Belieben zusammen kochen – und fertig ist der gesunde, leckere und kalorienarme Wintereintopf.